Heinz-Ulrich Nennen | www.nennen-online.de

ZeitGeister | Philosophische Praxis

Akademie für Philosophische Psychologie

Category: Leib

Instanzen der Psyche

Warum belügen und betrügen wir uns selbst?

Wenn man vor­zei­ten ein Semi­nar unter dem Rubrum “Iden­ti­tät” anbot, platz­ten die Räu­me aus allen Näh­ten. Mit dem “Selbst” ver­hält es sich ähn­lich, aber das “Selbst­be­wußt­sein” ist aus­ge­spro­chen beliebt bei denen, die auf Kar­rie­re aus sind. – Die Nähe zur Ver­stel­lung ist fatal, vor allem dann, wenn Ver­stel­lung als sol­che zum Erfolgs­prin­zip erklärt wird. Dabei wird ein­fach unter­stellt, daß man nur durch schlech­tes Thea­ter “auf­stei­gen” könne.

Das heu­ti­ge The­ma im Semi­nar über “Die Schön­heit der See­le” soll den Blick hin­ter die Kulis­sen die­ser Schwin­de­lei­en öff­nen. – Wir machen nicht nur ande­ren, son­dern vor allem auch uns selbst alles erdenk­li­che vor. Dabei stellt sich die Fra­ge, wie das eigent­lich funk­tio­niert, also: War­um belü­gen, hin­ter­ge­hen, stra­fen und zer­stö­ren Men­schen sich selbst?

Aber dazu müs­sen wir erst ein­mal ins Ver­ste­hen hin­ein­kom­men. Denn eigent­lich müß­ten da doch inne­re Instan­zen sein, die mehr ober min­der unbe­stech­lich sind. Aller­dings soll­ten wir uns auf eini­ges gefaßt machen, denn alle die­se Kate­go­rien sind Kon­struk­te. – Es “gibt” Iden­ti­tät, Selbst, Ich, Unter­be­wußt­sein, Geist und Selbst­be­wußt­sein nicht wirk­lich, eben­so wenig wie es gelin­gen kann, die See­le als sol­che “ding­fest” zu machen.

Daher ist es hilf­reich, mit einem Kon­strukt zu begin­nen, das nicht zu hoch aber auch nicht zu tief liegt in die­sem kom­pli­zier­ten Gefü­ge von Beob­ach­tungs­be­ob­ach­tun­gen, die hin­ter allen unse­ren Selbst­wahr­neh­mun­gen ste­hen. – Wer sich bei­spiels­wei­se in Fra­gen der Erin­ne­rung zu sicher ist, daß es wirk­lich so war, was, wor­an und wie wir erin­nern, hat schon ein ganz hohes Poten­ti­al, sich selbst zu betrü­gen, ohne es auch nur zu bemerken.

Wenn wir uns an etwas erin­nern wol­len, dann wird nicht wirk­lich rekon­stru­iert, was gewe­sen ist. Tat­säch­lich wird nur die letz­te Erin­ne­rung in Erin­ne­rung geru­fen. Wir grei­fen ledig­lich die­sel­ben Wor­te, Gedan­ken, Gefüh­le, Per­spek­ti­ven und Urtei­le wie­der auf, die wir beim letz­ten Mal schon ein­ge­setzt haben, als wir uns an die­se bestimm­te Bege­ben­heit erinnerten.

Das ist eigent­lich so etwas wie Geschichts­klit­te­rung. Es ist nicht wirk­lich objek­tiv, viel­mehr höchst sub­jek­tiv, was kein Skan­dal wäre, wenn wir es denn tat­säch­lich auch von uns wüß­ten, daß wir uns nicht wirk­lich erin­nern, son­dern Erin­ne­rung nur zelebrieren.

Um das alles näher zu ver­ste­hen, soll­te man auf das Selbst­be­wußt­sein ein beson­de­res Augen­merk legen. Immer­hin han­delt es sich um ein Bewußt­sein aller erdenk­li­cher Bewußt­seins­zu­stän­de. – Die­se Instanz weiß sehr viel von uns und über unse­re Fähig­kei­ten, aber auch über unse­re Gren­zen in der Viel­falt unse­rer inne­ren Wider­sprü­che. Die Nähe zwi­schen Selbst­be­wußt­sein und Gewis­sen ist daher höchst bemer­kens­wert und eigent­lich sogar ein Gewinn in der Selbst­er­fah­rung für alle die, die es wirk­lich wis­sen wollen.

Fran­çois Chiff­lart: 
Das Gewis­sen, 1877.

Wann immer wir uns in eine bestimm­te Rol­le bege­ben, geschieht der Zugriff dar­auf über unser Selbst­be­wußt­sein, das über unse­re Poten­tia­le an Per­spek­ti­ven und Rol­len ver­fügt. – Der­weil ist das Gewis­sen idea­ler­wei­se so etwas wie ein per­ma­nen­ter Zeu­ge die­ser Selbst­be­ob­ach­tung, und das aus einer mög­lichst unvor­ein­ge­nom­me­nen, unpar­tei­li­chen Perspektive.

Wir kön­nen uns in jedem belie­bi­gen Augen­blick auf eine bestimm­te Wei­se geben, aber auch anders. Die Fra­ge wäre also, war­um wir uns so geben, wie wir uns geben. – Auf die­se Wei­se erhal­ten wir Zugang zur Rol­len­be­set­zung in unse­ren Inszenierungen.

Eigent­lich geht es in unse­re Psy­che zu wie in einem Thea­ter, wo es Stücke, Rol­len, Beset­zun­gen, eine Inten­danz, Regis­seu­re, Dra­ma­tur­gen, das Publi­kum und auch Kri­ti­ker gibt. – Inter­es­sant ist nun, daß wir das alles zugleich sind, weil wir in dem Thea­ter, das wir sind, alle die­se unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven selbst einnehmen.

Also spie­len wir nicht nur Thea­ter, wir sind eines, nicht nur für ande­re, son­dern vor allem auch für uns selbst. – In der Wahr­neh­mung die­ser unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven liegt also unse­re Indi­vi­dua­li­tät, unser Selbst­sein und aus die­ser Selbst­er­fah­rung kann dann auch so etwas wie Selbst­be­wußt­sein ent­ste­hen, wenn, solan­ge und weil das Gewis­sen ein­ver­stan­den ist.

Hin­zu kom­men dann auch noch Ansprü­che, wie etwa der nach Authen­ti­zi­tät oder auch Empa­thie, was nichts ande­res bedeu­tet als Ehr­lich­keit, Ein­füh­lungs­ver­mö­gen nicht nur ande­ren, son­dern auch sich selbst gegen­über. – Vor die­sem Hin­ter­grund stellt sich dann die Fra­ge, wie Selbst­be­trug eigent­lich über­zeu­gend funk­tio­nie­ren kann, wenn wir doch selbst stets unser eige­ner Zeu­ge sind.

Aber es gibt kei­ne “objek­ti­ve Wahr­heit”. Wir kön­nen vie­les mes­sen oder auch nach­wei­sen, aber die Bedeu­tung und die Bewer­tung des Gemes­se­nen steht auf einem ande­ren Blatt. Es sind in der Regel daher auch nur Kon­ven­tio­nen, die sich von Zeit zu Zeit ver­än­dern kön­nen, auf die alle erdenk­li­chen Ein­schät­zun­gen, Beur­tei­lun­gen und Bewer­tun­gen zurück­ge­führt wer­den kön­nen. Ent­schei­dend bei alle­dem ist der Wunsch nach einer Aner­ken­nung, die uns selbst von Bedeu­tung ist.

Daher kommt es oft zu gro­ßen Kon­flik­ten zwi­schen den ein­zel­nen Per­spek­ti­ven. Dann muß zwi­schen den kon­f­li­gie­ren­den Inter­es­sen ver­mit­teln wer­den. Das kön­nen wir auch als Anzei­chen von Frei­heit und Auto­no­mie deu­ten, daß es mög­lich ist, der einen Instanz den Vor­zug zu geben und die ande­re Per­spek­ti­ve zu marginalisieren.

Das ist dann auch ein Zei­chen unse­rer Indi­vi­dua­li­tät, was durch­aus hei­kel wer­den kann, weil vie­les oft ein­fach nur vom Tisch gewischt wird, was viel­leicht aus ande­ren, sehr guten Grün­den wich­tig gewe­sen wäre.

Es ist eigent­lich inter­es­sant, ande­re, aber auch sich selbst, in Hin­sicht auf die­se Meta­per­spek­ti­vi­tät zu beur­tei­len. Was wird für wich­tig erach­tet, was wird eher in den Hin­ter­grund gedrängt und in wel­chen Fäl­len setzt eine Selbst­ge­rech­tig­keit ein, die viel­leicht ein wenig zu weit geht, näm­lich bis hin zum Selbst­be­trug. – Wenn es gilt, sich erklä­ren zu wol­len, war­um Men­schen sich selbst belü­gen und betrü­gen, war­um sie sich selbst ver­let­zen oder auch zer­stö­ren, dann liegt es am Stel­len­wert, der den ein­zel­nen Per­spek­ti­ven ein­ge­räumt wird.

Dabei ist es nun inter­es­sant, die Haupt­the­se die­ses Semi­nars gel­tend zu machen. Die so über­aus oft als Opfer von Umstän­den bemit­lei­de­te Psy­che ist offen­bar sehr häu­fig selbst nicht ganz so unschul­dig, wie ange­nom­men wird. Die Psy­che ist viel mehr ver­wickelt, als daß sich noch ihre Opfer­rol­len hoch­hal­ten lie­ße. – Das Kon­zept der Psy­che hat immer mehr welt­li­che Aspek­te in sich auf­ge­nom­men, die eher abträg­lich sind, und hier­in dürf­te auch die Ursa­che lie­gen, war­um man­che dazu nei­gen, sich selbst zu betrügen.

In sol­chen Meta­kon­flik­ten läßt sich Gestal­tungs­frei­heit gewin­nen, wenn wir die ver­schie­de­nen Instan­zen gegen­ein­an­der aus­spie­len. Mehr noch, wenn wir es gut ein­rich­ten, dann könn­ten wir es fer­tig­brin­gen, daß wir gera­de durch die Dis­kur­se aller die­ser so unter­schied­li­chen Instan­zen unter­ein­an­der sehr gut bera­ten und gera­de­zu umfas­send werden.

Wäh­rend es bei­spiels­wei­se die Psy­che eher auf welt­li­ches, mög­lichst gegen­wär­ti­ges Glück abge­se­hen hat, ver­tritt die See­le dage­gen eher über­zeit­li­che Wer­te. – Wenn wir vom Modell einer See­len­wan­de­rung aus­ge­hen, dann sind gera­de die­se Rück­sicht­nah­men von ent­schei­den­der Bedeu­tung in der Ent­wick­lung einer eige­nen Per­sön­lich­keit, die mehr ist als eine Fas­sa­de rei­ner Äußerlichkeiten.

Anstel­le von Ethik und Moral haben Wer­bung und Unter­hal­tungs­in­du­strie inzwi­schen die Ori­en­tie­rungs­ori­en­tie­rung über­nom­men. – Es kommt fast nur noch auf den äuße­ren Schein an, auf Pro­duk­te, Kon­sum, Unter­hal­tung und Selbst­in­sze­nie­rung. Aber es sind zumeist nur Äußer­lich­kei­ten, die da insze­niert werden.

Dabei man­gelt es an Geist und Ver­nunft, es fehlt an tat­säch­li­chem Selbst­be­wußt­sein, weil das Gewis­sen nicht wirk­lich mit von der Par­tie ist. Vor allem fehlt es an dem, was Mensch­sein aus­macht, die Ent­fal­tung des­sen, was in uns steckt und was erst noch ent­wickelt wer­den müßte.


Ich weiß, daß ich nichts weiß

Über Urteilsvermögen im Umgang mit Nichtwissen

Wer kennt die­se Selbst­aus­sa­ge nicht. – Aber wer hat wirk­lich ver­stan­den, was sie bedeu­tet? Ja, die Sen­tenz stammt von Sokra­tes und die mei­sten machen es sich zu leicht, wenn sie anneh­men, daß es Aus­druck sei­ner Beschei­den­heit ist. Irrtum!

Sokra­tes ist ganz und gar nicht beschei­den, er will immer alles ganz genau wis­sen und geht dann bis an die Gren­zen des­sen, was über­haupt noch mög­lich ist. Nicht sel­ten steht er dann da, wie einst Keith Jar­rett bei einem Kon­zert in Ham­burg. – Der Flow kam ein­fach nicht und man kann ja nun die Göt­ter nicht zwin­gen, wenn sie offen­kun­dig ganz woan­ders was bes­se­res zu tun haben.

Also hat er sich red­lich bemüht, ist dann auf­ge­stan­den und hat sich direkt ans Publi­kum gewandt mit der Fra­ge: “Ist hier ein Pia­nist, der das Kon­zert fort­set­zen kann?”

In sol­chen Situa­tio­nen nei­gen die mei­sten Zeit­ge­nos­sen dazu, ins Glau­ben zu sprin­gen. Man gibt die Steue­rung aus der Hand und schal­tet das Den­ken auf Auto­pi­lot. Aber in Wahr­heit weiß man doch gar nicht, wo es hin­ge­hen soll. Und beur­tei­len, was man denn nun anneh­men oder gar glau­ben soll­te, kön­nen die wenig­sten, weil es ihnen an Urteils­fä­hig­keit fehlt.

Will­kür­li­che Moti­ve, die mit der Sache selbst kaum etwas zu tun haben, spie­len dann immer her­ein. Aber der eigent­li­che Grund für die­ses Ein­knicken vor den Risi­ken der See­fahrt im Den­ken liegt woan­ders: Man kann das eige­ne Den­ken nicht in der Schwe­be halten!

Und dann wird der Main­stream bemüht, man schließt sich irgend­ei­ner herr­schen­den Mei­nung an, die zuvor von den Alpha­tie­ren unter den Mei­nungs­ma­chern bei Twit­ter aus­ge­kas­pert wor­den ist. Dank­bar wird das dann von kar­rie­re­be­flis­se­nen Nach­wuchs­kräf­ten auf­ge­grif­fen und exe­ku­tiert. Alle, die jetzt noch anders den­ken, sol­len ent­we­der schwei­gen oder sie wer­den exkom­mu­ni­ziert. – Wo kämen wir hin mit der herr­schen­den Mei­nung, wenn jeder selbst den­ken wollte?

Die wenig­sten Zeit­ge­nos­sen sind wil­lens und in der Lage, die eige­nen Gedan­ken in der Schwe­be zu hal­ten, um dann auch noch sank­tio­niert zu wer­den von Bes­ser­wis­sern und vor allem von Bes­ser­men­schen. – Und den­noch hat sich da eine neue Iden­ti­tät her­aus­ge­bil­det, es ist die derer, die dem Druck beacht­li­cher­wei­se stand­ge­hal­ten haben. Es sind die, die sich haben ver­un­glimp­fen las­sen, die sich tag­täg­lich haben “frei­te­sten” las­sen müs­sen, um noch ihrer Arbeit und ihren Ver­pflich­tun­gen nach­ge­hen zu können.

“Zeit der Abrech­nung”, das klingt wie der Titel für einen schlech­ten Western. Wobei ich aller­dings zuge­ste­hen muß, daß mir ein wenig danach ist, Abrech­nung. – Die Dop­pel­mo­ral, sich einer­seits zu ver­bie­gen, weil man doch schon zeit­le­bens ein Häk­chen hat­te wer­den wol­len, um dann dop­pelt zu kas­sie­ren, ist gera­de­zu skan­da­lös. Einer­seits war man ja so etwas von vor­bild­lich des “klei­nen Pik­sens” wegen und ande­rer­seits wur­de man auch noch belohnt, durf­te wie­der ins Restau­rant und in den Urlaub flie­gen, wäh­rend Son­der­lin­ge wie ich nicht ein­mal mehr in den Bau­markt gehen durf­ten, um sich wenig­stens etwas zum Basteln zu holen.

Ja, ich möch­te Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung, bevor ich über­haupt wie­der bereit bin, mich mit denen zu ver­stän­di­gen, die aus ihrem Her­zen eine Mör­der­gru­be gemacht haben.

Ich will mir jetzt von den Impf­vor­dräng­lern nicht auch noch erklä­ren las­sen, daß ich nicht nur Impf­skep­ti­ker bin, son­dern auch noch Putin­ver­ste­her, wenn ich auf die Ver­ant­wor­tung des Westens unter der ego­ma­ni­schen Füh­rung der USA hin­zu­wei­sen nicht müde wer­de. – Die rhe­to­ri­schen Figu­ren sind die­sel­ben, man ist dann ein Leug­ner, der angeb­lich aus­ge­grenzt gehört. In den Augen der Über­an­ge­paß­ten ist Ver­ste­hen nun­mehr zur Sün­de geworden.

Ich habe früh­zei­tig öffent­lich davor gewarnt, daß sich die Erwach­se­nen in ihrer pani­schen Angst nicht auch an Kin­dern, Jugend­li­chen und an alten und ster­ben­den Men­schen ver­grei­fen dür­fen. Aber die Angst hat vie­le ermäch­tigt, gewis­ser­ma­ßen über Lei­chen zu gehen. – Und jetzt will es wie­der mal kei­ner gewe­sen sein. Die Ver­tre­ter der Ethik-Kom­mis­si­on, die Bun­des­ver­fas­sungs­rich­ter und die Rie­ge der Scharf­ma­cher und Haß­pre­di­ger zucken ein­fach nur mit den Schul­tern und möch­ten nicht mehr dar­an erin­nert wer­den. Shit happens?

Sor­ry, als es mir zu dumm wur­de, habe ich sei­ner­zeit schon zwi­schen Nicht­den­kern und Selbst­den­kern unter­schie­den. Und nicht sel­ten ging es mir in der Coro­na-Zeit, hin­ter den Git­ter­stä­ben des Lock­down-Syn­droms, wie dem Pan­ther von Ril­ke und wie Keith Jar­rett im miß­lun­ge­nen Kon­zert von Hamburg.

Über dem Ein­gang zur Aka­de­mie von Pla­ton in Athen soll der Spruch gestan­den haben, es möge nie­mand ein­tre­ten, der nichts von Mathe­ma­tik ver­stün­de, was damals eher eine durch­aus anschau­li­che Geo­me­trie war. – Mein Prin­zip habe ich bei Hans Blu­men­berg gefun­den, der davon sprach, daß man den Augen­hin­ter­grund spie­geln soll­te, um zu sehen, wor­auf ande­re wirk­lich Wert legen.

Es ist ja nun nicht so, daß nicht ein und der­sel­be Gedan­ke immer wie­der, in allen erdenk­li­chen Dar­rei­chungs­for­men gebo­ten wor­den ist. Hier etwa bei Fran­kie Goes to Hollywood:

“Relax, don′t do it
When you wan­na go do it
Relax, don’t do it
When you wan­na come”

In mei­nen Semi­na­ren for­de­re ich dazu auf, auch stei­le The­sen zu ver­tre­ten. Die Kunst liegt schließ­lich dar­in, mög­lichst genau in Erfah­rung zu brin­gen, wann eine Theo­rie kol­la­biert. Nicht weni­ge bre­chen bereits an ihrem eige­nen Gewicht in sich zusam­men, man muß sie nicht ein­mal schief anschauen.

Dann gibt es wel­che, die unter Bela­stung erstaun­lich lan­ge hal­ten, wor­auf ich dann aber den Mei­ster­test mache, ob eine hoch­mö­gen­de Auf­fas­sung auch in der Lage ist, sich selbst zu ertra­gen. – Eine gute Theo­rie soll­te fähig sein, “neben sich” auch noch ganz ande­re, womög­lich kon­kur­rie­ren­de Auf­fas­sung tole­rie­ren und mit ins Gespräch zie­hen zu können.

Wenn eine Theo­rie die das nicht kann, weil deren Ver­tre­ter zumeist der­art über­zeugt sind von ihrer “Alter­na­tiv­lo­sig­keit”, dann dis­qua­li­fi­zie­ren sie sich selbst, denn das ist unphi­lo­so­phisch und nicht sel­ten auch unmo­ra­lisch. – Sokra­tes war gera­de nicht beschei­den, ganz im Gegen­teil. Die ande­ren, haben ihn zum Tode ver­ur­teilt, weil sie das Phi­lo­so­phie­ren nicht mehr ertru­gen, weil sie nicht wei­ter­hin bei ihren Dumm­hei­ten öffent­lich über­führt wer­den mochten.

Sokra­tes glaubt den Prie­stern des Ora­kels nicht, weil er es doch bes­ser von sich weiß, weil er weiß, daß er nichts weiß. – Dar­auf beginnt er sei­ne Kam­pa­gne, mit der er sich in den Augen der Hono­ra­tio­ren unmög­lich macht, wenn er sie der Rei­he nach alle vor­führt. – Ich habe schon oft dar­über nach­ge­dacht, ob es nicht auch ein geschick­tes Manö­ver der Prie­ster von Del­phi gewe­sen sein könn­te, dafür zu sor­gen, daß Sokra­tes sich selbst unmög­lich zu machen beginnt.

Mark Anto­kol­ski: Death of Socra­tes, 1875.

Ich stel­le mir vor, wie Sokra­tes in sei­ner gan­zen Bar­fü­ßig­keit an einer Sei­te die Ago­ra betritt und auf der ande­ren Sei­te die gefühlt Wis­sen­den flucht­ar­tig das Wei­te suchen. Wer nicht schnell genug ist, wird sich einem Gespräch stel­len müs­sen, das eigent­lich nicht dazu dient, den ande­ren nur vor­zu­füh­ren, denn das machen die Bes­ser­wis­ser schon selbst.

Ihr Feh­ler ist kar­di­nal, sie mei­nen, daß man die­ses und jenes wirk­lich so ver­bind­lich und ein­deu­tig wis­sen kön­ne, so daß man rich­ten kann über ande­re, die eben nicht “rich­tig” den­ken. – Genau die­se hoch­mö­gen­den Zeit­ge­nos­sen wer­den jetzt aber vor­ge­führt, indem ihnen die Gele­gen­heit gege­ben wird, sich selbst vorzuführen.

Aber es geht dabei kei­nes­wegs um eine Kampf, wie so vie­le noch immer mei­nen. Als wäre Phi­lo­so­phie so etwas wie eine Lust am Schar­müt­zel, wobei es dar­auf ankä­me, ande­re der­art in Ver­le­gen­heit zu brin­gen, so daß sie “nichts mehr sagen kön­nen”. – Ein wirk­li­cher phi­lo­so­phi­scher Dia­log hat dage­gen immer etwas Kon­sen­su­el­les. Man spricht gemein­sam etwas an und ent­wickelt dann auch gemein­sam wei­ter­ge­hen­des Denken.

Dabei wird es aber immer kom­ple­xer, weil wir ganz all­mäh­lich gemein­sam immer mehr sehen und “ein­se­hen”, was auch auf irgend­ei­ne Wei­se rele­vant sein dürf­te. – Genau das aber hal­ten die wenig­sten aus. Sie glau­ben ernst­haft, am Ende käme immer nur die ein­zi­ge, unteil­ba­re, wis­sen­schaft­lich-wis­sen­schaft­li­che Wahr­heit über die wirk­lich wirk­li­che Wirk­lich­keit dabei her­aus. Und alle hät­ten sich nun die­ser ein­zi­gen Wahr­heit wie beim Göt­zen­dienst zu unterwerfen.

Gera­de die­se Zeit­ge­nos­sen haben sich gehen las­sen wäh­rend der blei­er­nen Zeit. Man konn­te mal wie­der so rich­tig einer ein­zig rich­ti­gen Auf­fas­sung sein und end­lich auch mal wie­der den Block­wart geben. Ich habe mich gern von man­chen Men­schen getrennt in die­ser Zeit, weil ich gese­hen habe, daß sie mir auch bis­her eigent­lich immer nur mei­ne Denk­zeit gestoh­len und die Musen ver­grault haben.

Die ganz gro­ße Feig­heit kam bei denen hin­zu, die sich in die Schwei­ge­spi­ra­le zurück­ge­zo­gen haben, und rein gar nichts mehr kund getan haben. Sie haben ihr Süpp­chen im Stil­len gekocht. – Aber auch sie sind mit ver­ant­wort­lich für de Irr­sinn, in den sich ein Groß­teil der Gesell­schaft vor allem in Deutsch­land hat von einer Pres­se trei­ben las­sen, die sich plötz­lich wie die Hei­li­ge Inqui­si­ti­on auf­ge­führt hat. – Ja, und jetzt kommt die Abrech­nung, wenn die unse­li­gen Unsäg­lich­kei­ten aus den Pro­to­kol­len der Pan­ther­zeit wie­der zum Besten gege­ben wer­den. Im Nach­hin­ein klingt das alles noch schau­der­haf­ter, so daß man sich fra­gen möch­te, wie sehr wol­len eigent­lich die, die sich da so haben gehen las­sen, mit ihrem Scham­emp­fin­den klar kommen?

Sie haben sich ver­füh­ren, in ihrer ein­ge­bil­de­ten Gewiß­heit zu wis­sen, was sie nicht wis­sen kön­nen, und das alles mit gefähr­li­chem Halb­wis­sen. Mit Ent­set­zen den­ke ich an die vie­len unbe­hol­fe­nen Gesprä­che über natur­wis­sen­schaft­li­che Zusam­men­hän­ge zurück, die ein­fach nur heil­los verliefen.

Ja, es ist so. Wir wis­sen nichts! – Das hat der gries­grä­mi­ge Her­bert Weh­ner in dem berühm­ten Fern­seh­in­ter­view mit Hans Die­ter Lueg mit aggres­si­ver Hoch­po­tenz unbe­zwei­fel­bar klar gestellt. – Übri­gens ist es köst­lich, wie sich bei­de behar­ken und Weh­ner sein Gegen­über als “Herr Lüg” titu­liert, wor­auf die­ser, gar nicht ver­le­gen mit “Herr Wöh­ner” kontert.

Unge­fähr so stel­le ich mir eine phi­lo­so­phi­sche Per­for­mance des Phi­lo­so­phen unter den Phi­lo­so­phen vor, wie er, gefolgt von einer Entou­ra­ge hoch­wohl­ge­bo­re­ner Jün­ger den Hono­ra­tio­ren wie­der ein­mal eine Abfuhr nach der ande­ren erteil­te und die Jüng­lin­ge dar­über in wie­hern­des Geläch­ter aus­bra­chen. Nichts ist schlim­mer als die ein­ge­bil­de­te Weis­heit, daher habe ich auch kein Mit­leid, denn die Ver­tre­ter des Nicht­selbst­den­kens haben sich den Spott red­lich verdient.

Und nein, wir ste­hen kei­nes­wegs nackt da, son­dern ganz im Gegen­teil. Es wird sogar immer bun­ter, sobald das Den­ken ins Schwe­ben kommt, weil sich immer mehr gute Gei­ster ein­stel­len, denn wo einer ist, kom­men bald schon ande­re hin­zu. – Das geschieht aber nur, wenn gar nicht mehr irgend­ein Anspruch erho­ben wird, irgend­et­was jetzt aber nun ernst­haft und unbe­zwei­fel­bar mit Gewiß­heit wis­sen zu kön­nen und zwar so, daß sich ande­re gefäl­ligst dar­an zu hal­ten haben.

Wor­auf es beim Umgang mit Nicht­wis­sen ankommt? – Wir ver­fü­gen hof­fent­lich über eine Urteils­kraft, die sich auf das Schwe­ben ver­steht. Und die­ses Urteils­ver­mö­gen ist für Situa­tio­nen zustän­dig, in denen wir ein­fach nicht genug wis­sen können.

Phi­lo­so­phie ist daher auch nicht ein­fach nur eine Tätig­keit, es geht auch nicht nur um Tech­ni­ken des Den­kens, Schluß­fol­gerns und Bewei­sens. Es geht viel­mehr um eine Lebens­hal­tung, die aller­dings auch ein­ge­übt wer­den kann.

Wenn Dia­lo­ge und Dis­kur­se sich in unse­rer ein­fäl­ti­gen Zeit und unter Abse­hung der vie­len Ein­di­men­sio­na­li­tä­ten end­lich ein­mal lösen von der Gedan­ken­schwe­re ihrer Blind­heit und ris­kie­ren, mit dem Schwe­ben zu begin­nen, dann ist es der Aus­druck von Selbstbewußtsein.

Man muß es sich eben auch lei­sten kön­nen, vie­len Gedan­ken ihre Chan­cen zukom­men zu las­sen. Dann ist Schluß mit die­sem grim­mi­gen Recht­ha­ben­wol­len, wenn end­lich die Ein­stim­mung in die phi­lo­so­phi­sche Grund­hal­tung auf­kommt, um bereit­wil­lig Platz zu machen für den Auf­tritt aller erdenk­li­cher Gedan­ken, Gefüh­le und Gei­ster, von denen einer bemer­kens­wer­ter als der ande­re ist. 

Wenn dem so ist, dann kann Geist auf­kom­men. Aber die­ser macht das nur in Aus­nah­me­si­tua­tio­nen, weil er anson­sten weit bes­se­res zu tun hat. – Wenn wir uns aber die­se Frei­hei­ten her­aus­neh­men im Gespräch, dann kommt auf, was in den alten Schrif­ten als “Lachen der Wei­sen” dar­ge­stellt wird.


Über Wildheit und Schönheit

Ariadne reitet den Panther des Dionysos

Mär­chen, Mythen und Meta­phern sind so etwas wie Algo­rith­men. Es ist daher nicht nur inter­es­sant, son­dern hilf­reich, sich je nach Fra­ge­stel­lung stets ein­ge­hen­der mit den ein­schlä­gig bekann­ten mythi­schen Figu­ren zu befassen.

So läßt sich genau­er nach­voll­zie­hen, was im Zuge der Kul­tur­ge­schich­te an Erfah­run­gen in die Mythen ›hin­ein­ge­schrie­ben‹ wor­den ist, denn das läßt sich auch wie­der ›her­aus­le­sen‹. — Dar­in liegt der eigent­li­che Hin­ter­sinn von Mytho­lo­gie, es geht näm­lich um mehr als erbau­li­che Geschichten.

Der Ein­gang ins Ver­ste­hen läßt sich fin­den, indem wir unter den vie­len Mythen die­je­ni­gen aus­wäh­len, die viel­ver­spre­chend erschei­nen, weil ähn­li­che Pro­ble­me ver­han­delt wer­den. — Das ›pas­sen­de‹ Nar­ra­tiv einer mythi­schen Bege­ben­heit wird dann ›über­tra­gen‹ auf unse­ren Sach­ver­halt, über den wir die über­zeit­li­chen Erfah­run­gen auf­schlie­ßen sollten.

In die­sem Fall scheint Ari­ad­ne hilf­reich zu sein, weil sie sich gene­rell mit Laby­rin­then aus­kennt. Die Prin­zes­sin von Kre­ta war The­seus dabei behilf­lich, sich im eigens für den stier­köp­fi­gen Mino­tau­rus geschaf­fe­nen Laby­rinth zu ori­en­tie­ren. Daß es sich beim Ari­ad­ne­fa­den aber um ein bana­les Woll­knäu­el gehan­delt haben soll, ist nicht wirk­lich über­zeu­gend. — Selbst­ver­ständ­lich steht es uns frei, im Zwei­fels­fall unzu­frie­den zu sein mit dem, was uns die kinds­ge­rech­ten Les­ar­ten bieten.

Die Mythen sind von einer Kul­tur auf die näch­ste über­ge­gan­gen, so daß wir über vie­le Mög­lich­kei­ten ver­fü­gen, in den Fein­hei­ten zwi­schen den Vari­an­ten genau­er zu lesen, um den dar­in ver­bor­ge­nen Sinn her­aus­zu­le­sen: Ari­ad­ne ist Schü­le­rin der Cir­ce, die wie­der­um auf die Isis zurück geht, einer über­aus mäch­ti­gen ägyp­ti­schen Göt­tin der Zauberkunst.

Wie Medea ist auch Ari­ad­ne bestens mit dem Zau­bern ver­traut, die Wege blockie­ren aber auch öff­nen kön­nen. Dabei wird das Laby­rinth bald zum Sym­bol für den Lebens­weg, der oft in aus­weg­lo­se Lagen führt aber nicht wie­der her­aus. — Die eigent­li­che Bedeu­tung von Ari­ad­ne liegt also dar­in, Ori­en­tie­rung zu bie­ten, gera­de auch in Kon­stel­la­tio­nen, die etwas von einem Laby­rinth haben.

Der Zau­ber, mit dem Ari­ad­ne gan­ze Laby­rin­the zu bewäl­ti­gen hilft, liegt jedoch rät­sel­haf­ter­wei­se im Geheim­nis von Schön­heit. — Das Prin­zip lau­tet: Bezäh­mung der Wild­heit durch die Schönheit.

Auf die­se geheim­nis­vol­le For­mel kommt der würt­tem­ber­gi­sche Bild­hau­er Johann Hein­rich von Dannecker auf­grund sei­ner Stu­di­en­rei­se nach Rom. Damit bringt er sei­ne Inspi­ra­ti­on auf den Begriff. — Der Geist sei­ner vor­zei­ten über­aus popu­lär gewor­de­nen Skulp­tur: Ari­ad­ne auf dem Pan­ther, ent­birgt eine phi­lo­so­phi­sche Spe­ku­la­ti­on von ganz beson­de­rer Bedeutung.

Johann Hein­rich von Dannecker, Ari­ad­ne auf dem Pan­ther, 1803–1814, im Lie­bieg­haus in Frank­furt am Main.

Der Pan­ther ist das Wap­pen­tier für den Wein– und Rausch­gott Dio­ny­sos, der im übri­gen nicht nur der Vor­läu­fer von Jesus Chri­stus in vie­len Aspek­ten sei­ner Sym­bo­lik ist, son­dern der dabei auch noch tie­fer blicken läßt in sei­ne bipo­la­re Psyche.

Die­ser Gott der Eksta­se hat selbst eine über­aus kom­pli­zier­te Ver­gan­gen­heit, und die macht ihn zum Bor­der­li­ner. Sobald er auch nur den gering­sten Ver­dacht ver­spürt, er könn­te even­tu­ell auch nur schief ange­schaut wor­den sein, greift er zu dra­ko­ni­schen, uner­bitt­li­chen und scheuß­li­chen Rache­ak­ten, die völ­lig unver­hält­nis­mä­ßig sind.

Da wird dann das, was die­se Skulp­tur zu sagen ver­steht, zur fro­hen Bot­schaft über die Poten­tia­le einer not­wen­di­gen hei­li­gen Hand­lung: Ari­ad­ne bewäl­tigt das Wil­de, Rohe und Unmensch­li­che sol­cher Rach­sucht durch Schön­heit! Die­ser Gedan­ke ist vor allem phi­lo­so­phisch von der­ar­ti­ger Bri­sanz, so daß ich sagen wür­de, ver­su­chen wir es doch! Immer­hin hat sich bereits Han­nah Are­ndt an die­sem Pro­jekt nicht ganz ver­geb­lich ver­sucht, eine Poli­ti­sche Theo­rie auf der Grund­la­ge der Ästhe­ti­schen Urteils­kraft zu ent­wickeln. — Wir soll­ten end­lich wie­der nach den Ster­nen greifen

Es gibt inzwi­schen hin­rei­chen­de Anhalts­punk­te für die Annah­me, daß die Ver­nunft als Mei­ste­rin der Mul­ti­per­spek­ti­vi­tät mit Ästhe­tik vor­geht, wenn es gilt, in irgend­ei­ner Ange­le­gen­heit ›das Gan­ze‹ zu ver­ste­hen. Erst dann kom­men Dia­lo­ge und Dis­kur­se wirk­lich zur Ent­fal­tung, wenn alle, die nur Recht haben wol­len, end­lich ergrif­fen wer­den und sich zu fas­sen versuchen.

Es kann näm­lich in der Ästhe­ti­schen Urteils­kraft gar nicht mehr ums Recht­ha­ben gehen. — Wir kön­nen nur noch an den Ande­ren appel­lie­ren, er möge doch auch so wie wir, etwas Bestimm­tes so emp­fin­den wie wir, um dann auf die tie­fe­ren Beweg­grün­de zu spre­chen zu kom­men, die sich ein­stel­len, wenn man es ver­steht, sich end­lich für Höhe­res zu öffnen.

Im Mit­tel­al­ter wur­de die Höfi­sche Gesell­schaft auf ähn­li­che Wei­se geschaf­fen, als man die rauh­bei­ni­gen War­lords von Raub­rit­tern auf ihren zugi­gen Bur­gen abbrin­gen woll­te, von ihrem lukra­ti­ven Tun und Trei­ben, nach eige­nem Gesetz auf Beu­te­zug zu gehen. — Sie wur­den nach­hal­tig ›gezähmt‹ im Min­ne­sang, also durch Schön­heit. Für ihre Dame opfer­ten sie ihre Wild­heit, ihre Unge­stümt­heit und wohl auch einen nicht unbe­trächt­li­chen Teil einer Männ­lich­keit, die inzwi­schen man­chen Frau­en bei Män­nern fehlt.

Es kommt dar­auf an, die Mul­ti­per­spek­ti­vi­tät mit allen ihren Zumu­tun­gen und Her­aus­for­de­rung zu wür­di­gen in einer Welt, die immer mehr zum Amok­lau­fen neigt. — Irgend­was muß den stän­dig dro­hen­den Irr­sinn im Zaum hal­ten. Und genau das macht sie, die Göt­tin der ästhe­ti­schen Urteils­kraft: Ariadne.


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